Zahl der Sonderschülerinnen und Sonderschüler in Österreich nimmt zu

In Österreich gehen immer mehr Schülerinnen und Schüler in eine Sonderschule. Wie Statistik Austria mitteilte, nahm die Zahl der Schülerinnen und Schüler an Sonderschulen in den vergangenen zehn Jahren um 7,1 Prozent zu.

Schulgebäude von außen
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Derzeit besuchen 14.247 Schüler eine Sonderschule oder werden nach dem Lehrplan der Sonderschule unterrichtet. Vor zehn Jahren waren es noch 13.301 Schüler gewesen – und das, obwohl die Gesamtanzahl an Schülerinnen und Schüler stark gesunken ist.

Laut Statistik Austria​ gab es im Vorjahr um rund 101.300 Schülerinnen und Schüler weniger als noch vor zehn Jahren (-8,5 %). Grund dafür ist der Geburtenrückgang seit den frühen 1990er-Jahren.

Diese Entwicklung ist umso verwunderlicher, hatte sich Österreich mit der Unterzeichnung der UN-Behindertenrechtskonvention doch auch zu schulischer Inklusion verpflichtet. Würde man sich diesem Ziel ernsthaft verpflichtet fühlen, müsste die Zahl der Sonderschülerinnen und Sonderschüler kontinuierlich abnehmen, und nicht derart stark ansteigen bei einer insgesamt abnehmenden Schülerzahl.

BIZEPS-Obmann Martin Ladstätter sagt, „die Statistik zeigt sehr deutlich, wie es mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention bestellt ist. Man verspricht viel, aber es wird in der Praxis wenig umgesetzt.“

Dabei sei die schulische Inklusion ein Grundpfeiler für die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen insgesamt, nicht nur für behinderte Schülerinnen und Schüler.

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