Wien zahlt 5,3 Millionen Euro pro Jahr an die ÖBB

Finanziert werden damit die nicht behindertengerechten Nahverkehrszüge Talent

Sepp Rieder
Rigaud, Peter

Am 16. Dezember 2003 gab Wiens Finanz- und Wirtschaftsstadtrat Vizebürgermeister Dr. Sepp Rieder (SPÖ) bekannt, dass die Stadt Wien mit der ÖBB einen Verkehrsdienstevertrages abschließen werden.

Wien bezahlt pro Jahr 4,3 Million Euro sowie zusätzlich 1 Million Euro pro Jahr für die Anschaffung von Nahverkehrszügen (Talent) an die ÖBB.

Kernpunkte des Vertrages sind eine Verbesserung der Intervalle bis 2007 und die Vereinbarung über den Einsatz von 30 neuen S-Bahn-Garnituren – dem Talent – in Wien.

Behindertenorganisationen laufen gegen den nicht behindertengerechten Talent Sturm: „Wien zahlt bei Pfusch mit!“ schreibt z. B. die ÖAR.

Der Talent hat keine fahrzeuggebundene Einstiegshilfe (Hublift). Der Spalt zum Bahnsteig ist gefährlich groß. Das WC ist für Rollstuhlfahrer zu klein. Die Türöffner sind für sehbehinderte und blinde Menschne nicht leicht zu finden. Und die Treppen in den Übergängen von einem Wagenteil in einen anderen sind zu schmal (Trittfläche).

BIZEPS schrieb in der Angelegenheit an den Wiener Bürgermeister Dr. Michael Häupl (SPÖ) und Finanzstadtrat Dr. Sepp Rieder: „Wir protestieren daher aufs Schärfste gegen die geplante Vorgangsweise (pikanterweise im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderungen) und überlegen juristische Schritte, falls es tatsächlich zu der geplanten Mitfinanzierung kommen sollte.“

Stadt Wien schließt Verkehrsdienstevertrag mit der ÖBB ab
SprecherIn: Dr. Sepp Rieder (SPÖ)
Audioquelle: SPÖ

Aufgrund des neuen Vertrages wird die Stadt Wien den ÖBB jährlich 4,3 Millionen Euro zahlen und für den so genannten Qualitätszuschlag, der wird also darin bestehen, dass wir die Zinsenaufwendungen, die für die Anschaffung der neuen Züge notwendig sind mit einer Million pro Jahr auf 25 Jahre tragen.

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