Wien: Fahrtendienst – ein Chaos!

Wie schon mehrfach berichtet, hat sich Ende des vergangenen Jahres die Situation beim Wiener Fahrtendienst von Woche zu Woche zugespitzt. Die Mobilität von behinderten Menschen wurde dramatisch eingeschränkt.

Verschärft wurde die Situation nochmals dadurch, daß überraschend innerhalb weniger Tage die gesamten Schul- und Regelfahrten der Firma Haas von anderen – teilweise ganz neuen Firmen – übernommen wurden.

Ab diesem Stichtag, dem ersten Dezember 1999, herrschte vollkommenes Chaos. Weder hatten die neuen Firmen ausreichend Fahrzeuge, noch war die Logistik bzw. Infrastruktur (Fahrrouten, Kundendaten, usw.) vollständig vorhanden. Trotzdem erhielten sie den Zuschlag für 2/3 aller Wiener Bezirke.

Dementsprechend kam es zu Telefonausfällen, Nichtabholung, enormen Wartezeiten und massiven Schwierigkeiten für die Betroffenen.

Da zahlreiche „Rollstuhl-Fahrzeuge“ vom Freizeitfahrtendienst abgezogen wurden, konnten teilweise auch mehrere Tage vorher bestellte Fahrten nicht durchgeführt werden.

In der Zwischenzeit fand der zweite „Runde Tisch“ statt, um – wie es Stadträtin Laska (SPÖ) versprach – „neue Lösungsmöglichkeiten“ zu besprechen.

Diese Besprechung erbrachte aber noch keine Ergebnisse, da auch die neuen Verträge wieder ohne Mitarbeit und Einbringung der Betroffenen auf Jahre hinaus abgeschlossen wurden!

Das neue Jahr begann wieder mit Kapazitätsengpässen und den daraus resultierenden Schwierigkeiten für behinderte Menschen. Wann wieder ein halbwegs funktionierender Fahrtendienst verfügbar sein wird, läßt sich noch nicht sagen.

Es wird zu prüfen sein, welche Qualitätsstandards in den Verträgen mit den Firmen festgeschrieben sind, wann und wie diese kontrolliert werden. Immerhin wurden z. B. 1998 für den Bereich Fahrtendienst 175 Millionen Schilling ausgegeben.

Bei einem „Runden Tisch“ wurde gefordert, eine Aufstellung über die Rechte und Pflichten der FreizeitfahrtendienstbenützerInnen auszuarbeiten. Näheres dazu in der nächsten Ausgabe.

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