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Wie in Niederösterreich mit behinderten Heimbewohnern umgegangen wird

In einem Seniorenheim in Hainburg (NÖ) wird der Lift nicht mehr repariert, weil das Heim vom Land übernommen werden soll. Davon betroffen sind u.a. 16 Rollstuhlbenützer, die seit September 2005 gegen ihren Willen im Haus festgehalten werden.

Das „Seniorenzentrum Hainburg“ in Niederösterreich verfügt über 50 betreute Wohnungen mit 55 Pflegebetten. Im 1. Stockwerk leben 30 Bewohner, von denen 16 einen Rollstuhl benützen und 14 zur Fortbewegung einen Rollator benützen müssen.

Sie alle können das 1. Stockwerk seit Ende September 2005 nicht verlassen, weil seit diesem Zeitpunkt der Aufzug kaputt ist und seither nicht mehr repariert wurde. Faktum ist auch, dass dieses Heim per 1. Jänner 2006 vom Land Niederösterreich übernommen werden soll.

Es hat den Anschein, dass sich die Geschäftsführung die Reparaturkosten ersparen will und darauf wartet, dass diese nach der Übernahme vom Land Niederösterreich getragen werden.

Wie ist es möglich, dass es zu einer derartig skandalösen und menschenverachtenden Vorgangsweise überhaupt kommen konnte? Vor allem zwei Gründe dürften dafür verantwortlich sein: Die durchwegs älteren Heimbewohner sind eingeschüchtert und trauen sich nicht, sich an die Verwaltung zu wenden und die Angehörigen wollen es sich auch nicht mit den Angestellten verscherzen, weil sie befürchten, ihre Väter und Mütter könnten dann die Leidtragenden sein.

Der zweite Grund dürfte auf der Ebene der politischen Verantwortung zu suchen sein: Das Seniorenheim steht unter der Leitung des ehemaligen Bundesministers Dr. Heinrich Übleis von der SPÖ und für die Zustände in diesem Heim hat der Landeshauptmann von Niederösterreich, Dr. Erwin Pröll (ÖVP) die Letztverantwortung.

Es ist unbegreiflich, wie es passieren kann, dass die Beiden tatenlos zusehen, wie hier die Würde und die Menschenrechte der Bewohner missachtet werden und das Land Niederösterreich seine Aufsichtspflicht gröblichst vernachlässigt.

Mittlerweile wurde an die Staatsanwaltschaft eine Sachverhaltsdarstellung übergeben.

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