„Was uns eint ist unsere Sprache“

Türkiser "Ribbon" soll Öffentlichkeit für Gebärdensprache sensibilisieren

Helene Jarmer mit türkiser Ribbon
Österreichischer Gehörlosenbund

Der Österreichische Gehörlosenbund (ÖGLB) startete heute eine Kampagne um sichtbar in der Öffentlichkeit für die Österreichische Gebärdensprache zu werben.

Mit einem türkisen „Ribbon“ – vergleichbar mit dem „Red Ribbon“ der Aids Hilfe – will die Gehörlosengemeinde die Öffentlichkeit auf die Unterdrückung und fehlende Anerkennung aufmerksam machen. Zudem soll damit auch auf die Diskriminierung im Alltag hingewiesen werden.

„Wir sind eine lebendige, vielfältige bunte Gemeinschaft“ erläutert Mag. Helene Jarmer, Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes heute bei einer Pressekonferenz in Wien und führt weiter aus: „Was uns eint ist unsere Sprache, die wir unser ganzes Leben lang benutzen.“

Trotz jahrzehntelanger Unterdrückung der Österreichischen Gebärdensprache hat diese überlebt. Auch „Gebärdenverbote“ konnten diese Kommunikation nicht unterbinden, weil „sie für Gehörlose unabdingbar ist“ analysiert die Gebärdensprachforscherin und Generalsekretärin des Österreichischen Gehörlosenbundes, Dr. Verena Krausneker.

Einer der ersten Unterstützter der Kampagne ist der Autor und Schauspieler Erich Schleyer. „Für mich ist es völlig klar, dass ich als hörender Mensch diese sprachliche Minderheit unterstütze“, sagt der Autor und Schauspieler Erich Schleyer, der als einer der ersten Unterstützer der Kampagne gilt.

Die Anerkennung der Österreichischen Gebärdensprache ist überfällig. Diese dürfte – so Krausneker, in den nächsten Wochen passieren, wenn auch nur „symbolisch“.

Wichtig sind Änderungen im Bildungsbereich, damit gehörlose Kinder die Gebärdensprache in der Schule lernen „Bis jetzt ist es nicht einmal nötig, dass die Lehrkräfte in Gehörlosenschulen diese Sprache beherrschen“, kritisierte Krausneker abschließend.

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