Viele Barrieren sind noch immer alltäglich: Weg damit!

Aktion von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen in Wien

Aktion: Reißt die Mauer nieder am 2.12.2011 Stephansplatz
Diakonie Österreich

„Beseitigt die Barrieren für Menschen mit Lernschwierigkeiten“ – unter diesem Motto rief am 2. Dezember 2011 die ExpertInnengruppe zu einer gemeinsamen Aktion auf. (siehe auch)

Am Vortag des „Internationalen Tages der Menschen mit Behinderung“, errichteten die Selbstvertreterinnen und Selbstvertreter der Organisationen Caritas, Diakonie, Lebenshilfe, Jugend am Werk und Vienna People First am Wiener Graben eine Mauer. Sie stapelten Kartons, die für die Barrieren und Hindernisse in ihrem Alltag stehen, und informierten mit Flugblättern und Plakaten über ihre Anliegen.

Gleichstellung für Menschen mit Behinderungen herstellen

„Österreich hat die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen“ unterzeichnet. Jetzt geht es darum, die Gleichstellung umzusetzen. Wir fordern die Gleichstellung von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen in allen Lebenssituationen – von der Bildung bis zur Arbeit“, so Sprecherin und Selbstvertreterin Sabine Franz.

Konkrete Forderungen betreffen etwa die Gleichstellung bei Bildung und beruflicher Ausbildung, den uneingeschränkten Zugang zu medizinischer Versorgung, den Ausbau der Barrierefreiheit in Gebäuden und im öffentlichen Raum, ein Anrecht auf Gehalt und Pension für Menschen mit Lernschwierigkeiten, die in Werkstätten und Tagesstrukturen arbeiten sowie den Ausbau von Mitbestimmungsmöglichkeiten.

„Wir verlangen auch mehr Informationen in leichter Sprache, damit Texte verständlicher werden. Auch bei Gesetzen, Verträgen und Verordnungen. Oder bei Bedienungsanleitungen“, nennt Selbstvertreter Andreas Zehetner eine weitere Hauptforderung.

Barrieren beseitigen

Gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Behindertenpolitik, an der Spitze der Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, Rudolf Hundstorfer wurde die Mauer aus Barrieren niedergerissen.

Mit dieser symbolischen Beseitigung von Barrieren soll auf die Rechte von Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderungen vor dem Hintergrund der von Österreich ratifizierten „UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung“ hingewiesen werden.

„Wir wünschen uns, dass die Barrieren auch in Wirklichkeit gemeinsam und möglichst schnell beseitigt werden“, fordert Sabine Franz und betont: „Wir werden weiter dafür kämpfen und nicht locker lassen. Nichts über uns – ohne uns!“

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Im Jahr 1992 wurde der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderung“ (3. Dezember) von der World Health Organisation (WHO) ins Leben gerufen, um für die Anliegen von Menschen mit Behinderung zu sensibilisieren.

630.000 Personen haben in Österreich EU-Schätzungen zufolge eine starke Beeinträchtigung: Rund 0,4 bis 0,6 Prozent der Bevölkerung haben nach der EU-weiteren Studie „Pomona“ eine Lernbehinderung (veraltet: „geistige Behinderung“).

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