Tourismus: Potential von Graz nutzen

Beim Sommercamp 2011 in Graz referierte Mag. Karin Ofenbeck zum Thema barrierefreier Städtetourismus und verglich Erfurt und Graz.

Karin Ofenbeck referiert beim Sommercamp 2011 in Graz
BIZEPS

„Bei Recherchen, auf Reisen und in Gesprächen stelle ich immer wieder fest, dass die Gruppe der Menschen mit Mobilitätseinschränkung von den Tourismusverantwortlichen nicht als Kundengruppe wahrgenommen wird“, hält die Expertin in Bereich barrierefreier Tourismus fest und berichtete von ihrer jüngst fertiggestellten Diplomarbeit, in der sie Erfurt und Graz im Bezug auf Angebote für behinderte Menschen verglich.

Der Städtevergleich dient dazu, die Stärken und Schwächen der beiden Städte bezüglich des barrierefreien Tourismus aufzuzeigen, Strategien für Graz zu entwickeln und dadurch selbst einen Beitrag zur Forcierung des barrierefreien Tourismus zu leisten, hält Ofenbeck fest.

Wem nützt Barrierefreiheit?

Ofenbeck unterscheidet Menschen mit Mobilitätseinschränkungen „im engeren Sinn“, für die Barrierefreiheit unentbehrlich ist, und jene „im weiteren Sinn“. Die zweite noch größere Gruppe umfasst beispielsweise ältere Menschen, deren Zahl angesichts der höheren Lebenserwartung deutlich steigt.

Die Anzahl barrierefreier touristischer Angebote wird beispielsweise durch gesetzliche Beschlüsse (Baugesetze), persönliches Engagement, Vernetzung und Vermarktung beeinflusst, erläutert Ofenbeck den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vom Sommercamp. (Fotos vom Sommercamp)

Städtevergleich

Im direkten Vergleich zwischen Erfurt und Graz punktet die deutsche Stadt mit speziellen Broschüren, Informationen im Internet, barrierefreien Unterkünften und Stadtführungen. Graz schneidet bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, Blindenleitlinien und Tastmodellen, Behindertenparkplätzen, Akustikampeln und Gehsteigabsenkungen besser ab.

Besonders die jahrelange Beschäftigung mit dem Thema Barrierefreiheit – u.a. durch die Fachstelle bei der Grazer Stadtbaudirektion und die Maßnahmen im Jahr 2003, als Graz die Kulturhauptstadt Europas war – verbesserten den Bereich der Infrastruktur nachhaltig.

Graz muss über Angebote besser informieren

Eine Schwäche in Graz liegt derzeit eindeutig im Bereich der Information, hält Ofenbeck abschließend fest. Daran muss dringend gearbeitet werden.

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