Sonderschulen: UNO für Abschaffung

So kurz und treffend hat der ORF-Teletext am 22. Juni 2011 einen Bericht über die Säumigkeit des Unterrichtsministeriums betitelt.

Schulgebäude von außen
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„Vor drei Jahren hat Österreich die UNO-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung ratifiziert. Diese verbietet es, behinderte Kinder vom normalen Unterricht auszuschließen“, berichtet der ORF-Teletext und verweist auf die Kritik des Monitoringauschusses für Österreich.

Ein Jahr ist es her, seitdem der Monitoringausschuss, der die Umsetzung dieser Konvention überwacht, in einer Stellungnahme Inklusive Bildung und damit die Abschaffung der menschenrechtswidrigen Sonderschulen forderte. Getan hat das Unterrichtsministerium bis heute nichts, kritisiert nun die Vorsitzende des Ausschusses, Marianne Schulze, im APA-Gespräch, ist dem Standard zu entnehmen.

Noch immer werden rund die Hälfte der 27.800 SchülerInnen und Schüler mit „sonderpädagogischem Förderbedarf“ gemäß den Zahlen der Statistik Austria für das Schuljahr 2009/2010 in einer Sonderschule unterrichtet. „Dies ist laut Stellungnahme des Ausschusses menschenrechtswidrig“, so der Standard weiter.

Ministerium verteidigt sich

„Wir können in Richtung Integration und inklusivem Unterricht nur einen Schritt nach dem anderen machen“, versucht der Pressesprecher von Unterrichtsministerin Claudia Schmied, den Vorwurf der Untätigkeit zumindest teilweise zu entkräften und verweist auf eine geplante Novelle bei den Polytechnischen Schulen und Haushaltsschulen. (Siehe Artikel „Regierung: Wo integriert wird entscheiden noch immer wir„)

Für Schulze ist das „nur ein Bruchteil dessen, was getan werden muss“. Sie fordert endlich eine „grundlegende Reform“.

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