Bei der Ausschreibung zum Behindertenanwalt haben sich 13 Personen beworben, darunter Ex-Sozialminister Buchinger.
In der Endrunde waren noch vier Personen, drei Menschen mit Behinderung und ein Ex-Minister. Laut der entsprechenden Rechtsnorm im Bundesbehindertengesetz ist „Bei gleicher sonstiger Eignung einem Menschen mit Behinderung bei der Bestellung der Vorzug zu geben. “ Selbstbestimmt-Leben-Österreich stellt sich nun die Frage, wie dann ausgerechnet der Ex-Minister ausgewählt werden kann?
Seit Jahren drückt die internationale Selbstbestimmt Leben Bewegung mit dem Motto „Nichts über uns ohne uns!“ aus, dass ein Schlüssel zur Beendigung von Diskriminierung behinderter Menschen ist, sie als ExpertInnen in eigener Sache selbst zu Wort kommen zu lassen.
Minister Buchinger hat als Erstunterzeichner für die Republik Österreich die UN-Behindertenkonvention unterfertigt, welche sich sehr stark an den Grundsätzen von Selbstvertretung und Nicht-Diskriminierung orientiert. Würde er diese ernst nehmen, hätte er sich gar nicht für den Behindertenanwalt bewerben dürfen.