Schumanns Kandidatur

Wieder wurde eine Chance vertan.

Peter Schumann
APA

Die Chance, daß ein direkt Betroffener – in diesem Fall Peter Schumann – von einer Partei an wählbarer Stelle aufgestellt und auch gewählt wird. Bei all der – durchwegs berechtigten und zutreffenden – Kritik rund um den umstrittenen Neokandidaten haben die anderen im Wiener Rathaus vertretenen Parteien eines ganz außer acht gelassen:

Die Tatsache, daß da erst die FPÖ kommen mußte, um einem behinderten Menschen eine derartige Möglichkeit zu bieten.

Natürlich war es nicht die richtige Partei und vor allem war es der falsche Kandidat. Der falsche Kandidat deswegen, weil er auch dann, wenn er etwas für behinderte Menschen Richtiges und Wichtiges gesagt und gefordert hätte – auch das trau ich dem Schumann zu – stets an seiner zwielichtigen Vergangenheit gemessen worden und diese von seinen politischen GegnerInnen dann als Keule gegen ihn verwendet worden wäre. Wir kennen ja die WienerInnen.

Natürlich ist es eine Ausrede, wenn Schumann jetzt so tut, als könne man im Wiener Landtag ohne Abgeordnete Partik-Pable nichts bewirken. So schnell wird man nun auch wieder nicht zum „Paradekrüppel“, wie dies Schumann zuletzt gemeint hat.

Daß man als behinderter Abgeordneter etwas erreichen kann, zeigen etwa auf Bundesebene – um nur zwei Beispiele zu erwähnen – die Einführung der Pflegevorsorge und des Gleichstellungsgebots in Artikel 7 der Bundesverfassung. Aber so genau nimmt es ein Schumann nicht.

Bleiben zwei bittere Aspekte: Zum einen die letztklassige Performance, die Schumann an den Tag gelegt hat und die natürlich auf alle behinderten Menschen zurückfällt und die Tatsache, daß auch der neue Wiener Landtag von den Parteien wieder zur behindertenfreien Zone gemacht worden ist.

So wie der vergangene. Wien bleibt eben Wien.

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