Am 19. März 2004 wurde in Wien der Rassismus Report 2003 vom Verein ZARA vorgelegt.
Im heute vorgestellten Rassismus Report 2003 wurden 219 Fälle (aus 650 Fällen) von ZARA („Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit“) ausgewählt, anonymisiert und detailliert als Einzelberichte veröffentlicht. ZARA legte hiermit den vierten Rassismus Report vor.
Der heurige Report hat das Schwerpunktthema „Recht & Rassismus“. „Vermehrt wurde im Jahr 2003 Rassismus im Arbeitsbereich wahrgenommen“ erläutert die Report-Redakteurin Dr. Verena Krausneker.
Wie auch letztes Jahr hat der Verein „WITAF-Arbeitsassistenz für Gehörlose Wien“ seine Erfahrungen beigetragen. Im Report sind daher auch Diskriminierungen gehörloser Menschen aufgelistet. Als Beispiel von Diskriminierung wurde u.a. erwähnt: Eine Abteilungsleiterin einer großen Näherei (zwei gehörlose Mitarbeiterinnen) berichtet einer Beraterin: „Es stört mich, wenn im Pausenraum gefuchtelt wird, weil ich nicht weiß, worüber sich die beiden Gehörlosen unterhalten und ob es sich nicht um mich dreht.“
ZARA-Jurist Mag. Dieter Schindlauer kündigt an: „Wir planen im Rahmen des neuen Klagsverbandes auch vermehrt juristisch gegen Diskriminierungen vorzugehen.“
Ungeachtet der wenigen Fortschritte hat sich ZARA heuer erstmals dazu entschlossen, Beispiele positiven Umgangs mit Rassismusfällen zu honorieren, wie Eva Bachinger (Leiterin der ZARA-Beratungsstelle) erklärt: „Oft sind wir beim Versuch, vermittelnd zu agieren, mit massiven Abwehr und auch Aggression konfrontiert. Manche Unternehmen haben jedoch mit Einsicht, Kooperationswillen und sofortiger Aktivität reagiert, wenn sie von uns auf ein Problem aufmerksam gemacht wurden.“
Daher habe man, so Bachinger, diese vorbildlichen Firmen im Rassismus Report genannt und grafisch durch ein „Good Practice Symbol“ ausgezeichnet.
Der Report 2003 ist kostenlos bei ZARA erhältlich.
ZARA
Tel.: 01 / 929 13 99
Fax: 01 / 929 13 99 99
office@zara.or.at
Was uns hier fehlt ist ein ganz klares Bekenntnis von Seiten des Staates, dass Rassismus in all seinen Formen oder auch die so genannte alltägliche Diskriminierung nicht erwünscht und hier nicht geduldet sind. Und ein untrügliches Zeichen dafür wäre ein durchgängiges, vernünftiges Antidiskriminierungsgesetz.