Ragger: Kärnten möchte eine möglichst wohnortnahe Beschulung sicherstellen

BIZEPS-INFO führte mit dem Kärntner Landesrat Mag. Christian Ragger (FPK) ein schriftliches Interview zu den geplanten Vorhaben.

Christian Ragger
FPÖ

BIZEPS-INFO: Kärnten geht laut APA Aussendung zukünftig einen neuen Weg in der schulischen Betreuung von Kindern mit Behinderungen. Wie sieht dieser neue Weg konkret aus?

Landesrat Mag. Christian Ragger: Dieser neue Weg sieht vor, dass die Reintegration der Kinder in ihre Heimatbezirke und eine möglichst wohnortnahe Beschulung unter adäquaten Rahmenbedingungen, gewährleistet wird.

BIZEPS-INFO: Was war Ihr Beweggrund, von der zentralen Beschulung in Großeinrichtungen in die Regionen zu gehen?

Christian Ragger: Die UN-Behindertenrechtskonvention sieht vor, dass keine Person aufgrund einer Behinderung vom allgemeinen Bildungssystem ausgeschlossen werden darf und dass Vorkehrungen getroffen werden müssen, um eine inklusive Bildung zu gewährleisten.

Wir sind damit erste Bundesland Österreichs, das diese neuen Richtlinien umsetzt. Des Weiteren zeigen internationale und nationale Evaluationsergebnisse, dass dieser Weg eine bessere Integration von Kindern mit Behinderung in die Gesellschaft ermöglicht.

BIZEPS-INFO: Unter welchen Rahmenbedingungen wird diese Re-Integration der derzeitigen SonderschülerInnen stattfinden? (Gruppengröße, Personal, Nachmittagsbetreuung, Schul-Assistenz und therapeutisches Angebot)

Christian Ragger: An Schulstandorten die über die notwendigen räumlichen Ressourcen verfügen, wird je eine Kleinklasse (Gruppengröße 5-7 SchülerInnen) angeschlossen. Es wird eine schulische Tagesbetreuung oder Hortbetreuung eingerichtet, sofern diese noch nicht vorhanden ist.

In jeder Kleinklasse wird ein/e PädagogIn und ein/e Diplom-SozialbetreuerIn oder Fach-SozialbetreuerIn zur Verfügung stehen.

Bei der Nachmittagsbetreuung werden personell und räumlich dieselben Strukturen angeboten (Gruppengröße 5-7; Doppelbesetzung). Die erforderlichen therapeutischen Förderungen werden von einem mobilen therapeutischen Dienst abgedeckt werden.

BIZEPS-INFO: Wie schaut der konkrete Zeitplan der Realisierung aus?
Christian Ragger: In einem ersten Schritt wird mit Beginn des Schuljahres 2012/2013 das erste Pilotprojekt in einem Kärntner Bezirk gestartet. Um eine gute Implementierung in den restlichen Bezirken zu gewährleisten, gibt es eine 3jährige Übergangsphase, die 2014/15 abgeschlossen sein sollte.

BIZEPS-INFO: Wir danken für das Interview.

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