Schon seit Jahren herrscht in der Behindertenpolitik in Oberösterreich das reinste Chaos. Es regiert die Mangelverwaltung mit teilweise menschenunwürdigen Auswüchsen. Kundgebung am 19. November in Linz
Professionalisierungwahn mit einhergehender Kostenexplosion, ein verunglücktes Chancengleichheitsgesetz sowie mangelhafte Behindertenpolitik haben dazu geführt, dass in Oberösterreich
- mehr als 3.000 Menschen mit Behinderung auf einen Wohnplatz warten
- mehr als 1.500 Menschen mit Behinderung auf mobile Dienste warten
- mehr als 360 Menschen mit Behinderung auf Persönliche Assistenz warten
Diese Informationen veröffentlichte kürzlich die „Plattform Bedarfsgerechte Persönliche Assistenz für Menschen mit Behinderung OÖ“ und rief gleichzeitig zu einer Kundgebung auf.
Kundgebung am 19. November in Linz
Die Kundgebung findet am 19. November 2015 ab 16 Uhr am Taubenmarkt Linz statt. Zur selben Zeit findet eine Sitzung des OÖ Landtags statt.
Die Kundgebung wird von vielen Einrichtungen, Organisationen und Initiativen unterstützt. Zum Beispiel von der Selbstbestimmt-Leben-Initiative OÖ, vom Verein Inklusa, von der Vereinigung der Interessenvertretungen der Menschen mit Beeinträchtigungen in OÖ – IVMB und vielen anderen.
Forderungen
Schon im September 2015 protestierten Menschen mit Behinderung in Linz gegen diese Politik und forderten:
- eine Sozialpolitik, die sich an den Bedürfnissen von Menschen mit Behinderung orientiert
- die sofortige Bereitstellung der finanziellen Mittel für die bedarfsgerechte Abdeckung der im Oö. Chancengleichheitsgesetz verankerten Leistungen für Menschen mit Behinderung
- den schrittweisen Ausbau der Persönlichen Assistenz bis zur landesweiten Bedarfsdeckung
- das Bewusstsein der Politik dafür, dass es sich bei der Persönlichen Assistenz um ein Recht und nicht um ein Almosen handelt
- dass auch Menschen mit Lernbeeinträchtigung Persönliche Assistenz bekommen können