Ohne Persönliche Assistenz wäre ich jetzt nicht hier

Mit diesen Worten leitete Annemarie Srb-Rössler von BIZEPS ihr Referat beim Kongress "Persönliche Assistenz in allen Lebensbereichen" am 22. April 2010 in Wien ein.

Annemarie Srb-Rössler
BIZEPS/Eva Kosinar

„Seit fast 34 Jahren lebe ich in dieser Form mit Persönlicher Assistenz, die ich mir seit Beginn selbstständig organisiere“, berichtet Annemarie Srb-Rössler beim Kongress über ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Thema.

Anhand von Beispielen erläutert sie, warum kein sozialer Dienst ihr jene Unterstützung geben kann, die sie im Alltag benötigt.

Die kleinen und großen Handreichungen

„Persönliche Assistenz ist: Das Persönliche, Intime wird in die Tat umgesetzt“, erläutert sie und ergänzt: „Für alle kleinen und großen Handreichungen, die üblicherweise jeder Mensch für sich alleine erledigt, benötige ich Hilfe. Das erfordert, viel Vertrauen, Offenheit und Mut, Dinge an- und auszusprechen, wofür es manchmal schwer Worte zu finden gibt.“

Zauberwort

„Persönliche Assistenz ist für mich das Zauberwort für Unabhängigkeit, Freiheit und Selbstständigkeit“, hielt Srb-Rössler fest und ergänzte: „Nur durch sie ist es für mich machbar und lebbar, trotz meiner Behinderung mein Leben nach meinen Vorstellungen und Wünschen zu gestalten und meine gesetzten Ziele zu realisieren.“

Reise in die USA

Ausführlich und sehr ausdrucksstark berichtet sie von einer Reise in die USA, die sie im Jahr 1990 mit ihrem Mann unternommen hat. Sie ist einem „anderen Stadtbild“ gegenüber gestanden. Es gab fast überall Toiletten, die für sie als Rollstuhlfahrerin zugänglich waren. Auch von ihrem Besuch im weltweit ersten Zentrum für Selbstbestimmtes Leben erzählte sie.

Besuch im Zentrum für Selbstbestimmtes Leben in Berkeley
SprecherIn: Annemarie Srb-Rössler
Audioquelle: BIZEPS

Wir haben Berkeley besucht und waren dort im Zentrum für Selbstbestimmtes Leben.

Ich habe damals noch nie so viel schwer behinderte Menschen gesehen, die unendlich viel Kraft und Energie ausgestrahlt haben, die erzählt haben, dass sie Leute mit Beatmungsgeräten aus den Spitälern geholt haben, dass die Leute jetzt studieren, dass die Leute raus aus den Heimen sollen.

Mich hat das unheimlich fasziniert und ich hab mir gedacht: Das muss doch auch in Österreich möglich sein.

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