Statue des ÖZIV Medienpreises Schuasch

ÖZIV Medienpreis für herausragende Berichterstattung

Heuer wird zum zweiten Mal der ÖZIV Medienpreis für herausragende Berichterstattung über Menschen mit Behinderung ausgeschrieben. Einsendeschluss ist der 30. September 2007.

„Auch heuer machen wir wieder den ÖZIV Medienpreis. Wir glauben, dass dies eine wichtige Initiative in dem Bereich ist“, erläutert Hedi Schnitzer, Geschäftsführerin des ÖZIV, gegenüber BIZEPS-INFO.

Ziel des Preises ist es, das Thema „Behinderung“ zu enttabuisieren und zu zeigen, dass Menschen mit Behinderung einen wertvollen Beitrag leisten. Es ist leider „immer wieder bemerkbar, dass Vertreter der Medien nicht den Bezug zu dem Thema haben“, erzählt die ÖZIV-Geschäftsführerin aus ihren Erfahrungen.

Die Rückmeldungen im Vorjahr waren sehr gut, berichtet Schnitzer und verweist auf 30 Einsendungen, die 2006 eingelangt sind.

Die Siegerin bzw. der Sieger erhalten auch eine Bronzefigur „Schuasch“ des Künstlers Rudolf Pinter, die nach dem 1999 verstorbenen burgenländischen Journalisten Thomas „Schuasch“ Vlassits benannt ist.

Fischer: „Manche Journalisten erkennen Diskriminierungen nicht“

„Im vergangenen Jahr zeigte der prämierte Artikel von Isabella Straub, dass eine Frau mit Behinderung problemlos im Arbeitsprozess steht und ihre Aufgabe voll erfüllt“, erinnert das Jurymitglied Mag. Manfred Fischer. „Dass dies sein kann, ist in vielen Köpfen noch nicht verankert“, zeigt der Oberösterreicher im BIZEPS-INFO Interview auf.

„Ich nehme als behinderter, freier Journalist an der Jury teil, weil bei der Preisvergabe auf das korrekte Wording – also die korrekte Ausdrucksweise – der Berichte über Menschen mit Behinderung geachtet werden muss“, hält der Oberösterreicher fest und erwähnt als Beispiel: „Viel zu oft finden sich noch Formulierungen wie ‚an den Rollstuhl gefesselt‘ in Artikeln und Berichten. Manche Journalisten sind hier zu wenig sensibilisiert und erkennen die Diskriminierungen nicht, die hinter Ausdrücken stecken.“

Firlinger: „Klischeefreie Geschichten sind Mangelware“

„Man könnte auch skeptisch fragen, was solche Preise mittel- bis langfristig bringen“, gibt Beate Firlinger, Journalistin und Medienexpertin im Bereich „barrierefreie und inklusive Kommunikation“, zu bedenken.

Sie knüpft dennoch mehrere Erwartungen an einen Medienpreis wie diesen und ist heuer ebenfalls Jurymitglied des ÖZIV Medienpreises. „Ich hoffe, dass diese journalistische Auszeichnung insbesondere die jungen Kolleginnen und Kollegen in den Medien dazu anregt, sich intensiv mit dem weiten Themenkomplex Arbeitswelt, Inklusion, Gleichstellung, Barrierefreiheit und Behinderung zu befassen“, so Firlinger, die auch Vorstandsmitglied beim Verein MAIN_Medienarbeit Integrativ ist.

Grundsätzlich wäre es aus ihrer Sicht wünschenswert, dass sich auf diesem Gebiet die mediale Berichterstattung verbessert und ein zeitgemäßes und vielfältiges Bild gezeigt wird, das der Selbstwahrnehmung und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen heute gerecht wird. „Denn gut recherchierte, lebensnahe und klischeefreie Geschichten zur Situation von behinderten Menschen in Österreich sind noch Mangelware“, hält Firlinger im BIZEPS-INFO Gespräch fest.

Als Jurymitglied möchte sie sich daher vor allem „um die Qualitätskriterien bemühen, die über die Fragen der journalistischen Professionalität im engeren Sinne hinausgehen“. Dazu gehören für die Medienexpertin etwa „ein korrekter, nicht-diskriminierender Sprachgebrauch, die Wahrnehmungsmuster von Behinderung und die gesellschaftlichen Perspektiven, die die Berichte aufzeigen“.

Teilnahmebedingungen

Teilnahmeberechtigt sind journalistische Beiträge, die zwischen November 2006 und September 2007 entstanden und in österreichischen Print- oder elektronischen Medien erschienen sind. Einsendeschluss ist der 30. September 2007. Die Preisverleihung geht am 15. November 2007 in den Räumlichkeiten des Studios 44 der Österreichischen Lotterien über die Bühne, gibt der ÖZIV in einer Presseaussendung bekannt.

Die Jury besteht wieder aus namhaften Expertinnen und Experten. Dieses Jahr sind dies: Mag. Karl Amon (ORF TV), Monika Eigensperger (fm4), Beate Firlinger (MAIN_Medienarbeit Integrativ), Mag. Manfred Fischer (freier Journalist), Martina Hörr (ATV), Dr. Christoph Kotanko (Kurier), Dr. Peter Muzik (WirtschaftsBlatt), Dr. Christian Rainer (Trend/profil), Bettina Roither (ORF Radio), Fred Turnheim (ÖJC-Präsident) und Dr. Klaus Voget (ÖZIV-Präsident).

Einsendungen an:
ÖZIV – Bundessekretariat
Tel.: 01-513 15 35-0
Fax: 01-513 15 35-250
buero@oeziv.at

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