ÖBB-Personenverkehr vergeudet Millionen

Dr. Fritz Koppe - langjähriger Präsident des Österreichischen Konsumentenschutzverbands - beschäftigt sich in der Maiausgabe der Zeitschrift "Gewinn" mit dem Thema barrierefreies Bauen am Beispiel der ÖBB.

Nahverkehrszug Talent
Ladstätter, Markus

„Barrierefreiheit wird von einem Begriff der Behindertenfürsorge zum Inbegriff zeitgemäßen modernen Bauens und Wohnens“, so Dr. Fritz Koppe, der wert auf die Feststellung legt, dass „Barrierefreiheit nicht nur Behinderte, die in allen Bereichen des Lebens nicht diskriminiert werden wollen, sondern auch Mütter mit Kindern und andere Bevölkerungsgruppen betrifft“.

Kritisch beleuchtet er die Situation bei der ÖBB. Bei Bahnhofsneubauten wird barrierefreies Bauen bereits durchgeführt und „es kostet nicht mehr als die herkömmliche Bauweise“, wenn Barrierefreiheit schon in der Planung berücksichtigt wird.

Probleme bereitet der hohe Niveauunterschied zwischen Bahnsteig und Waggon und der zu weite Abstand zwischen Trittbrett und Bahnsteig.

„Die Infrastrukturfirma der ÖBB investiert Millionen, um diese Mängel zu beseitigen“ erläutert Koppe, der es befremdlich findet, dass „eine andere Firma der ÖBB, die für den Personenverkehr zuständig ist, diese Bemühungen geradezu boykottiert. Fehlinvestitionen beim Kauf neuer Zuggarnituren und der Stopp der Anpassung bestehender Waggons an die Erfordernisse der Barrierefreiheit machen manche Investitionen der Infrastrukturfirma wertlos und führen zur Vergeudung von Millionenbeiträgen“.

Zur Erinnerung: Die ÖBB möchten in den nächsten Jahren Nahverkehrszüge mit dem Namen „Talent“ in Dienst nehmen, die nicht barrierefrei sind. Den Talent gibt es auch in einer barrierefreien Version, die die ÖBB bewusst nicht bestellt haben.

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