Neu: Apotheken-Notruf 1455

24-Stunden Auskunftsservice in ganz Österreich

Medikamente
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Seit 1. Jänner 2011 bieten die Apotheken in Österreich eine neue Notruf-Nummer an. Unter der Kurznummer 1455 erhält jeder Anrufer rasch und unbürokratisch Auskunft über die nächstgelegene dienstbereite Apotheke, auf Wunsch sogar mit Wegbeschreibung.

Der Apotheken-Notruf 1455 ist rund um die Uhr, 24 Stunden, 365 Tage lang erreichbar. Blinde und sehbehinderte Menschen haben dadurch einen neuen Zugang zu Arzneimittelinformationen. Sie erhalten über den Apotheken-Notruf kompetente Antworten auf pharmazeutische Fragen direkt von der Apothekerin, dem Apotheker.

Das Bundesministerium für Gesundheit unterstützt die Kurznummer, die von der Österreichischen Apothekerkammer betrieben wird. „Ich bin sehr froh, dass sich die Apotheker bereit erklärt haben, dieses Auskunftsservice anzubieten. Dadurch kann die Arzneimittelinformation für Blinde und Sehbehinderte verbessert werden“, sagt Gesundheitsminister Alois Stöger.

600 Anrufe in zehn Tagen

Der Apotheken-Notruf startete planmäßig am 1. Jänner 2011. Bereits nach wenigen Tagen zeigt sich, dass das neue Angebot von der Bevölkerung gut angenommen wird. Allein in den ersten zehn Tagen gingen 600 Anrufe unter der Kurznummer 1455 ein. „Der Apotheken-Notruf ist ein wichtiges neues Service. Unsere Kunden erfahren telefonisch, welche Apotheke Dienst versieht und wie man die Apotheke am schnellsten erreicht“, erläutert Mag. pharm. Heinrich Burggasser, Präsident der Österreichischen Apothekerkammer.

Häufige Fragen

Die häufigsten Fragen der Anrufer beziehen sich auf die Auskunft über die nächste dienstbereite Apotheke. Drei Viertel aller Anrufer, also rund 75 Prozent, erkundigen sich nach einer „offenen Apotheke“ in ihrer Nähe. Blinde und sehbehinderte Menschen wollen telefonisch vor allem auch Auskunft über Arzneimittel. Dabei werden die Anrufer direkt in die Pharmazeutische Abteilung der Österreichischen Apothekerkammer verbunden, wo sie professionell von erfahrenen Pharmazeuten informiert werden. In der Nacht und an Wochenenden übernehmen dienstbereite Apotheken den Auskunftsdienst für Blinde und Sehbehinderte.

„Ein Teil der 318.000 Österreicher mit dauerhafter Sehbeeinträchtigung kann die Beipacktexte von Arzneimitteln nicht oder nur schwer lesen. Für diese Personengruppe ist der neue Apotheken-Notruf eine wichtige Möglichkeit, sich fachkundig über Dosierung, Neben- und Wechselwirkungen von Medikamenten zu informieren. Unser Dank gilt dem Gesundheitsministerium und vor allem der Apothekerkammer für die engagierte Umsetzung des Notrufs,“ so Mag. Gerhard Höllerer, Präsident des Österreichischen Blinden- und Sehbehindertenverbandes.

Nachtdienst in der Apotheke

Jede Apotheke in Österreich hat durchschnittlich 50 Stunden pro Woche geöffnet. In dieser Zeit werden österreichweit täglich hunderttausende Kundinnen und Kunden beraten. Doch ein Notfall tritt leider immer wieder auch in der Nacht oder an Wochenenden ein. In Österreich versehen jede Nacht sowie an Wochenenden und Feiertagen rund 330 Apotheken Bereitschaftsdienst. Die insgesamt 1.280 Apotheken wechseln sich dabei ab, so dass jede Apotheke mehrmals im Monat auch in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen Bereitschaftsdienst versieht.

In der aktuellen Grippezeit werden an einem Wochenende bis zu zweihundert Kunden von einer dienstbereiten Apotheke versorgt. In besonders dünn besiedelten Gebieten müssen die wenigen Apotheken vor Ort mitunter jede Nacht erreichbar sein. Diese gesetzlich geregelte Serviceleistung wird nicht wie die Spitäler- und Ärztenotdienste von der öffentlichen Hand bezahlt, sondern vom Apothekenbetrieb über den eigenen Umsatz finanziert.

Wien: Zustellung von Arzneimitteln im Notfall

Immer mehr Apotheken bieten im Notfall auch eine Zustellung von Arzneimitteln bis ans Krankenbett an. Dieses Service wird vor allem regional eingesetzt und von den Kunden sehr geschätzt. In Wien besteht ein organisierter Zustelldienst für Notfälle. Wer zu Hause im Bett liegt und dringend ein Medikament braucht, kann dieses bei der nächsten dienstbereiten Apotheke in Wien bestellen.

Rezeptfreie Präparate werden direkt vom Botendienst zugestellt. Falls der Patient ein Rezept vom Arzt zu Hause hat, kommt der Botendienst zuerst nach Hause, holt das Rezept ab, bringt es in die Apotheke und stellt dann das Medikament dem Patienten zu. Die Zustellung kostet pauschal innerhalb des gesamten Wiener Gemeindegebietes 7 Euro. Die Differenz zum Normaltarif wird von der Apothekerkammer bezahlt.

Apotheken auf einen Blick

Die öffentlichen Apotheken spielen in Österreich eine wichtige Rolle als Gesundheitsnahversorger. Die Beratung und Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln ist das zentrale Anliegen der Arzneimittelfachleute. In den 1.280 Apotheken in Österreich beraten 5.400 Apothekerinnen und Apotheker die Bevölkerung. Die Apothekenleistung in Österreich ist europaweit beispielgebend.

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