„Krank sein kann sie sich nicht leisten“

Die Salzburger Nachrichten (SN) haben am 26. Juni 2007 einen ausführlichen Bericht über Oliva Thorpe und ihre Lebenssituation gebracht

Rollstuhlfahrerin kauft mit Persönlicher Assistentin ein
Berger, Rotraut

Die schwerbehinderte Wienerin arbeitet seit rund 3 Jahren für die Österreichische Computergesellschaft. Sie benötigt rund um die Uhr Persönliche Assistenz. Sie ist daher Arbeitgeberin für sechs junge Frauen, berichten die Salzburger Nachrichten weiter.

Zweigleisige Finanzierung

„Die Finanzierung läuft, wie so vieles in Österreich, zweigleisig. Für die Assistenz während der Arbeitszeiten kommt der Bund auf; für die Assistenz im Privatleben die Stadt Wien via Fonds Soziales Wien (FSW)“, schreibt die Tageszeitung.

Konkret wird die Assistenz am Arbeitsplatz und auf dem Weg ins Büro und zurück – vom Bundessozialamt finanziert und „Persönliche Assistenz am Arbeitsplatz“ (PAA) genannt.

Den überwiegenden Teil – nämlich den gesamten Rest – bezahlt der Fonds Soziales Wien im Rahmen des „Modellprojektes Persönliche Assistenz“, worüber Oliva Thorpe sehr froh ist.

Krankenstand: Bund stellt Unterstützung ein!

Großes und bisher ungelöstes Problem ist, dass der Bund die Unterstützung sofort einstellt, „sobald die junge Frau krank ist oder Urlaub hat. Dabei bräuchte sie dann ihre Assistentinnen (mindestens) genauso“, erläutern die SN.

Diese Diskriminierung konnte bisher nicht beseitigt werden und stellt ein großes ungelöstes Problem dar.

„Laufen bei allen anderen Beschäftigten sämtliche Ansprüche selbstverständlich auch in Krankheits- oder Urlaubszeiten weiter, werden sie bei Menschen wie Olivia, die auf persönliche Assistenz am Arbeitsplatz (PAA) angewiesen sind, gestoppt“, fasst die Tageszeitung den Sachverhalt zusammen und berichtet: „Die Folge, zumindest bei Krankheit: Um während der Bürozeiten ihre Assistentinnen – die nebenbei erwähnt auf das Geld, das sie bei Olivia verdienen, angewiesen sind – nicht zu verlieren, geht die 23-Jährige auch krank arbeiten.“

Wie geht es weiter beim FSW?

Aber auch beim Fonds Soziales Wien (FSW) gibt es Unsicherheit. Weil es ein Modellprojekt ist, gibt es noch keine Aussagen, wie die Finanzierung in Zukunft aussieht. Dies belastet Oliva Thorpe, weil ungewiss ist, „wie es überhaupt weitergeht“.

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