Kärnten is lei anders!

FPK Soziallandesrat Christian Ragger prescht mit undurchdachten Konzepten vor

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Eine Meldung aus Kärnten in der heutigen Tageszeitung „Der Standard“ lässt aufhorchen: FPK Soziallandesrat Christian Ragger will das Kärntner Sozialsystem komplett umbauen. Wieder mal erster Adressat der Sparbemühungen ist das Pflegegeld.

Generell wäre ja der Ansatz von Ragger richtig, die häusliche Pflege vor die institutionelle zu stellen. Allerdings: wie ein Scheck von „satten“ 226 Euro an die (meist) pflegende Frau einen eventuellen durch die Pflege entstandenen Einkommensverlust wettmachen soll, erwähnt Ragger nicht.

Ragger erwähnt auch nicht, wie ein Modell, das im reichen Luxemburg funktioniert, ausgerechnet im maroden Kärnten ebenso erfolgreich sein soll. Bekanntlich sollen ja dann nur mehr 50% vom Pflegegeld dem Bezieher verbleiben; mit den restlichen 50% muss er sich verpflichtend bei einem professionellen Anbieter Dienste zukaufen. Ebenso wenig informiert Ragger letztendlich, welche Assistenzdienste sich künftig beispielsweise ein Mensch im Rollstuhl, der im Durchschnitt Bezieher der Pflegegeldstufe 3 ist (442,60 €), um 221,45 € pro Monat zukaufen kann (das sind durchschnittlich 55 € pro Woche)?

Abschließend erinnert die ÖAR Landesrat Ragger daran, dass Österreich und damit auch das Bundesland Kärnten die UN Behindertenrechts-Konvention für Menschen mit Behinderungen ratifiziert hat. Die Konvention sieht unter anderem im Artikel 19 das Recht auf unabhängige Lebensführung und Einbeziehung in die Gemeinschaft vor – mit gleicher Wahlmöglichkeit, die alle anderen Menschen auch haben.

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