Jarmer: Tag der Sprachen – Gebärdensprache noch immer Stiefkind

Grüne: Bildung und Telefonvermittlungszentrale sind wichtigste Anliegen

Helene Jarmer
GRÜNE

Am heutigen europäischen Tag der Sprachen erinnern die Grünen an die noch immer fehlenden Sprachenrechte für gehörlose Menschen. So wurde die Österreichische Gebärdensprache zwar bereits 2005 als eigenständige Sprache in die Verfassung aufgenommen, allerdings wurde der Zusatz „Das Nähere bestimmen die Gesetze“ noch immer nicht ausreichend umgesetzt.

In der kürzlich stattgefundenen Staatenprüfung Österreichs betreffend der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention empfahl die UNO, Österreich müsse größere Anstrengungen unternehmen, um Lehrende, die die Gebärdensprache beherrschen, auf den erforderlichen Qualitätsniveaus auszubilden.

„Bildung ist für gehörlose Menschen immens wichtig, um einen Beruf ergreifen zu können“, sagt die Grüne Behindertensprecherin Helene Jarmer und ergänzt: „Es ist eine Schande für Österreich, dass es bisher nur 13 hörbehinderte StudentInnen gab, von denen nur drei die Universität abgeschlossen haben.“

Es ist ein Anliegen der Grünen, dass die Anzahl der Gebärdensprach-dolmetscherInnen und deren Ausbildungsstätten erhöht wird. Ebenso wichtig ist die Einrichtung einer Notruf- und Telefonvermittlungszentrale für gehörlose, hör- und sprechbehinderte sowie taubblinde Menschen. Diese Personengruppen können in Notfällen nicht direkt mit der Polizei, der Feuerwehr oder der Rettung in Kontakt treten.

„Eine barrierefreie Telefonvermittlungszentrale ist nicht nur für Notfälle extrem wichtig, auch für Inklusion ins Berufsleben muss diese Kommunikationsmöglichkeit geschaffen werden“, sagt Jarmer.

Jarmer erinnert in diesem Zusammenhang an einen 6-Parteienantrag, der am Ende der Legislaturperiode für die Herstellung einer barrierefreien Telekommunikation verabschiedet wurde.

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