Inklusive Entwicklung in Äthiopien

Wie Menschen mit Behinderungen Zugang zu Entwicklungsprogrammen erhalten

Daniel Keftasse mit Dolmetscherin
BIZEPS

Laut Dr. Daniel Keftasse, Gründer und Leiter der äthiopischen Organisation HEfDA (Harmee Education for Development Association), wird von der Regierung Äthiopiens geschätzt, dass 10 % der Bevölkerung Behinderungen haben. Eine Erhebung der Organisation zeigte ein anderes Bild: Es sind wahrscheinlich 17 %.

Der Großteil der Menschen mit Behinderungen stammt aus ländlichen Gebieten und ist arm. Nur wenige Kinder mit Behinderungen besuchen Schulen. Diese sind meist nicht barrierefrei und die Lehrkräfte sind nicht für Kinder mit Behinderungen geschult.

In Äthiopien fehlt nach wie vor das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen. Die Behinderung wird häufig als Fluch angesehen, weshalb Menschen mit Behinderungen versteckt werden. Gesundheitsversorgung und Rehabilitationsmöglichkeiten sind in Äthiopien ohnehin sehr begrenzt, doch das fehlende Bewusstsein wirkt sich noch weiter negativ auf die Gesundheitsversorgung und Sozialleistungen aus. Des Weiteren sind Gesundheitseinrichtungen schwer zugänglich und haben keine barrierefreie Ausstattung.

Inklusion von Menschen mit Behinderung durch HEfDA

Die Organisation konzentriert sich auf die marginalisierten Gesellschaftsgruppen: Frauen und Mädchen, Jugendliche und Kinder, die nicht zur Schule gehen. Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind die am meisten benachteiligten Mitglieder der Gesellschaft.

Das Thema Behinderung soll überall mitgedacht werden. So werden SozialarbeiterInnen geschult, mit Behinderungen besser umgehen zu können, der Zugang zu Schulen für Kinder mit Behinderungen wird unterstützt, Frauen erhalten Zugang zu Bildung und Kultur, das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen und die Rolle behinderter Menschen in der Gemeinde wird gestärkt.

Empfehlungen auf Basis von HEfDA’s Erfahrungen

  • Die Inklusion von Menschen mit Behinderungen soll in allen Entwicklungsprogrammen stattfinden,
  • Unterstützungsprogramme für Menschen mit Behinderungen sollen direkt in der Gemeinschaft ansetzen,
  • die Arbeit mit Organisationen von Menschen mit Behinderungen muss mehr gestärkt und gefördert werden,
  • eine Vernetzung und Bewusstseinsbildung von Gesellschaft und Regierung soll stattfinden,
  • es soll Zugang zu Bildung für Kinder und Erwachsene mit Behinderungen geschaffen werden.
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