Graz: „Behinderten-Wohnungen“ nicht barrierefrei?

Seit dem Jahr 1965 gibt es in Graz "Behinderten-Wohnungen" von der Gemeinde. Einige davon sorgen nun für Diskussionen.

Graz mit Uhrturm im Hintergrund
BIZEPS

„Anlass für die Kritik sind städtische Behinderten-Wohnungen: Viele seien veraltet und daher für Behinderte nicht mehr tauglich“, schreibt die Kleine Zeitung und berichtet, dass diese reservierten Wohnungen für wohnungssuchende behinderte Menschen unbenutzbar sind und daher leerstehen.

Dieser Umstand ärgert ÖVP-Gemeinderat Mario Kowald: „Behinderte Menschen sind nicht dumm. Leider werden sie immer noch für dumm verkauft.“ Er fordere eine Evaluierung der Situation und werde am 9. Juni 2011 einen Antrag im Gemeinderat einbringen.

Standard war damals ein anderer

DI Constanze Koch-Schmuckerschlag, Leiterin des Grazer Referates für barrierefreies Bauen bestätigt auf BIZEPS-INFO Anfrage, dass es immer wieder Probleme mit den alten Gemeindewohnungen entstehen. „Der Standard war damals ein anderer“, erklärt die Referatsleiterin das Problem und weist darauf hin, dass die neuen Gemeindewohnungen gut ausgestattet sind.

Früher wurde auch zwischen Wohnungen für Rollstuhlfahrer und solchen für gehbehinderte Menschen unterschieden. Den modernen Anforderungen an die Barrierefreiheit entsprechen diese Wohnungen nur zu einem Teil. Der Umbau wäre in manchen Fällen sehr teuer und man sollte überlegen, sie durch neue barrierefreie Wohnungen zu ersetzen.

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