Gegen aktive Sterbehilfe

SLIÖ spricht sich vehement gegen aktive Sterbehilfe aus

SLIÖ Selbstbestimmt Leben Initiative Österreich
SLIÖ

Die Selbstbestimmt-Leben-Initiativen Österreichs (SLIÖ) lehnen jede Form der aktiven Sterbehilfe ab und fordern die Regierung sowie das Parlament auf, Beschlüsse herbeizuführen, die der aktiven Sterbehilfe eine klare Absage erteilen.

Weiters fordert die SLIÖ als Interessenvertretung behinderter Menschen Bund und Länder dazu auf, geeignete Maßnahmen zu setzen, damit

  • eine maßgebliche Verbesserung der Situation pflegebedürftiger Personen erreicht wird.
  • ein massiver Ausbau von Angeboten zu Persönlicher Assistenz, von ambulanten Diensten, von Kurzzeitpflege. Personalausbau in Altenheimen und Krankenhäusern erfolgt.
  • der Ausbau der Sterbebegleitung und Palliativmedizin (Schmerztherapie) zügig verwirklicht wird. Dahingehende Schwerpunktsetzungen in der Ausbildung von MedizinerInnen und Pflegepersonal müssen erfolgen.
  • die Förderung von qualifizierten Beratungsstellen, sowohl für betroffene Personen aber auch für Angehörige möglich ist.

Begründung:
In der aktuellen Diskussion um aktive Sterbehilfe, anlässlich des vor kurzem beschlossenen „Euthanasie – Gesetzes“ in den Niederlanden, werden berechtigte Ängste der Menschen missbraucht.

Schmerzen, Abhängigkeit, Einsamkeit, abgeschoben werden, zur Last fallen, Verlust von Würde, Verlust von Selbstbestimmung. Diese Worte beschreiben nicht nur diese berechtigten Ängste, sondern die alltägliche Situation von alten, kranken und behinderten Menschen in Pflegeheimen, Spitälern und anderen Institutionen.

Die Forderung nach aktiver Sterbehilfe ist nicht mit dem Recht auf Selbstbestimmung begründbar.

Selbstbestimmung bedeutet nicht die Wahl zwischen unzumutbaren Lebensbedingungen und „sterben dürfen“ treffen zu müssen. Selbstbestimmung bedeutet zwischen akzeptablen Möglichkeiten wählen zu können. Es ist keine akzeptable Möglichkeit in einem Pflegeheim dahinzuvegetieren.

Eine Verbesserung der Situation pflegebedürftiger Personen setzt eine intensivere Auseinandersetzung mit Alter, Krankheit und mit der Begrenztheit des Lebens voraus.

Das Recht auf Selbstbestimmung und das Recht auf Schmerzlinderung können keine Gründe für die aktive Sterbehilfe sein!

Die Selbstbestimmt-Leben-Initiativen Österreichs (SLIÖ) orten hinter der aktuellen Diskussion um aktive Sterbehilfe ganz andere Motive:

  • Die Verwertbarkeit von Leben:
    Also doch wieder die Frage von wertem und unwertem Leben! Wenn der Selbstmord als selbstbestimmte Entscheidung gesehen wird, warum soll es dann Kriseninterventionszentren, Psychotherapien etc geben?
  • Wer darf, wer darf nicht? Wer soll? Wer muss?
    Der 30jährige Manager mit Depressionen? Die 80jährige einsame Frau im Pflegeheim? Der 23jährige Rollstuhlfahrer mit MS?
  • Gesellschaftspolitische Komponente:
    Es geht nicht um philosophische Standpunkte („Selbstbestimmt-Sterben“), sondern darum, sozialpolitische Probleme unter wirtschaftlichem Aspekt „einfacher“ zu lösen. Als die einzige Lösung für Sicherung der Pensionen, Sicherung der Löhne, etc. wird eine Senkung der Alterskurve gesehen. Da aber immer mehr Menschen eine immer bessere Medizin zur Verfügung steht, werden auch immer mehr Menschen älter. Nun gilt es, dieser Personengruppe eine andere „Medizin“ schmackhaft zu machen, die zudem noch weniger kostet. Aktive Sterbehilfe ist kostengünstiger und erfordert keine Umstrukturierung der Gesellschafts- und Sozialpolitik.
  • Rassismus:
    Wie bereits Untersuchungen in den Niederlanden ergaben, werden auch Personen, die im Koma liegen, Wachkomapatienten, behinderte Neugeborene, Babys, Kinder, verwirrte alte Personen, Personen mit einer sog. geistigen Behinderung getötet. Aus dem Recht auf Leben wird immer mehr die Pflicht zu sterben! Bei „nicht – einwilligungsfähigen“ Personen entscheidet die Gesellschaft, die Norm, wer noch leben soll und wer nicht!
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