Freizeitguide Leoben 2007 erschienen

Auf rund 140 Seiten werden Kaffeehäuser, Restaurants, Hotelzimmer und Geschäfte - und vor allem Wanderwege - in deutscher und englischer Sprache beschrieben.

Dechblatt Freizeitguide Leoben
Loidl, Gernot

Die Stadtgemeinde Leoben und der Tourismusverband unterstützten das Projekt. Der Freizeitguide – erstellt von Gernot Loidl – wurde am 5. Mai 2007 der Öffentlichkeit präsentiert. Der erste barrierefreie Wanderweg wurde ebenfalls an diesem Tag eröffnet. Dieser ist rund 900 Meter lang und hat 32 Sitzbänke.

Die Geburt einer Idee

Der selbst behinderte Gernot Loidl – er hat MS – begann, seine Erfahrungen als Tourist von früher mit denen als Rollstuhlfahrer – der er jetzt ist – zu vergleichen. Auf die Frage, ob etwas barrierefrei erreichbar sei, erhielt er oft die vollkommen ehrliche Antwort: „Das wissen wir nicht!“

Somit war eine Idee geboren und er begann ab dem Jahr 2003 Leoben auszukundschaften und „an sehr schönen Tagen Fotos zu schießen und nach meinen Normen alles zu dokumentieren. So entstanden Notizen mit Fotos“.

„Ab November 2005 bis Jänner 2007 bin ich durch meine Erkrankung ausgefallen, sodass sich die Erstpräsentation des Buches verzögerte. Es erschien nach diesen Anfangsschwierigkeiten erstmals am 05. Mai 2007“, erzählt er weiter. Ab der Zeit, in der er gesundheitlich verhindert war, half ihm DI Klaus Tolliner. Wichtig war, Patenschaften zur Finanzierung des Freizeitguides zu finden.

Doch der Freizeitguide war nicht sein erstes Projekt zur Erreichung der Barrierefreiheit. Kürzlich habe er sieben Lokale motivieren können, Speisekarten auch in Brailleschrift aufzulegen. „Mein Ziel ist, möglichst alle Lokale in Leoben mit diesen Speisekarten auszustatten“, zeigt er sich optimistisch. Bei den Lokalen werden ergänzend auch die Öffnungszeiten sowie eine Telefonnummer veröffentlicht.

Es gibt noch viel zu tun, „denn beispielsweise nur 40 Prozent der Geschäfte sind barrierefrei“, hält Loidl gegenüber woche.at fest.

„Besuchen Sie Leoben“

„Besuchen Sie Leoben und tauchen Sie ein in die wunderbare Atmosphäre, die diese Stadt seinen Besuchern vermittelt! Genießen Sie eine einzigartige Vielfalt aus Tradition und Innovation, wie sie auf diese anschauliche Weise wohl nur die zweitgrößte Stadt der Steiermark bieten kann“, lädt der TourismusverbandLeoben ein und verspricht: „Leoben bietet noch viel, viel mehr, vor allem eine gewaltige Portion Lebensqualität!“

Der virtuelle Stadtplan des Tourismusverbandes Leoben ist ein schöner Startpunkt.

„Zuverlässige und ausführliche Vorinformationen“

Loidl streicht hervor, dass es bei der Barrierefreiheit wichtig sei, dass man „zuverlässige und ausführliche Vorinformationen über das Ziel“ erhalte, denn „mit diesen Informationen habe ich eine Art Vorschussvertrauen, weil ich weiß, was mich erwarten wird“.

Er nennt als Beispiel den Wanderweg: „Auch die Anzahl der Bänke am Weg ist angeführt. Das ist ein wichtiges Kriterium für Leute mit Gehbehinderung“, erläutert er.

Zu touristischen Informationen gehört vieles: „Wo es Toiletten gibt, die mit dem Rollstuhl befahrbar sind, wo es Lifte, Rampen gibt usw.“

Der Freizeitguide richtet sich nicht nur an Menschen mit Behinderung, hält DI Klaus Tolliner – der einerseits für die Erstellung des Budgets und des Finanzplanes, andererseits für die Wegbeschreibungen verantwortlich war und wie Gernot Loidl selbst behindert ist – fest: „Das Schöne ist aber, er richtet sich auch an Seniorinnen und Senioren im Alter von 60, 70 oder 80 plus, die etwa mit Gehilfen unterwegs sind. Interessant ist der Freizeitguide aber auch für Eltern mit Kinderwagen. Wo ich mit einem Rollstuhl hineinkomme, komme ich auch mit einem Kinderwagen hinein.“

Auch in englischer Sprache

Es war den Autoren wichtig, dass der Freizeitguide auch in englischer Sprache vorliegt, „um dem Projekt ein internationales Format zu geben“. Die meisten mobilitätseingeschränkten Menschen sind nicht deutschsprachig und „wir wollten ein echtes Tourismusprodukt anbieten“, hält Tolliner fest.

Der Freizeitguide überzeugt mit seinem praktischen Format, vielen Bildern (sogar die WCs wurden fotografiert) und schönen Beschreibung der Tourismusziele. Einzig die Fülle der Vorwörter muss kritisch angemerkt werden.

Erhältlich

Über die ISBN-Nummer: ISBN-13: 978-3-902344-09-0 kann man das Buch in jeder Buchhandlung bestellen. Vor Ort ist der Freizeitguide zu beziehen im Tourismusbüro Leoben; im Informationsbüro der Stadt Leoben sowie einigen weiteren Vertriebstellen.

Weiters erhältlich beim:
MS Selbsthilfe.at
Tel.: 03842/44288 bzw. 0664/5485760
office@ms-selbsthilfe.at

Der Preis für den Guide beträgt 19,50 Euro ohne Versandkosten.

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