Flughafen Wien enttäuscht beim neuen Skylink – Barrierefreiheit nicht gegeben

Besichtigung des neuen Skylink (nun "Check-in 3" genannt) brachte gravierende Mängel zutage - Sollten diese nicht umgehend behoben werden, wird BIZEPS rechtliche Schritte einleiten.

BIZEPS
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„Ein Schalter für behinderte Fluggäste, bei dem man eine nicht barrierefreie Gegensprechanlage betätigen muss, um Personal zu Gesicht zu bekommen, könnte schon fast aus Schilda sein“, zeigt sich Markus Ladstätter vom Behindertenberatungszentrum BIZEPS verärgert. Doch dies ist nur eines der vielen Beispiele misslungener Umsetzung.

Bei einer Besichtigung des neuen „Check-in 3“ am Flughafen Wien am 19. Juni 2012 mussten die BIZEPS-Mitarbeiter leider feststellen, dass grundlegende Belange der Barrierefreiheit nicht beachtet wurden.

Dies überrascht umso mehr, als der Flughafen seit März 2007 im Rahmen von 11 (!) Sitzungen der Arbeitsgruppe „ExpertInnengremium betreffend Barrierefreiheit im Flugverkehr“ von Behindertenorganisationen – darunter auch BIZEPS – mit Vorschlägen versorgt wurde.

„Umgesetzt wurde aber leider nur wenig“, hält Markus Ladstätter fest und nennt als Beispiel lange Wege, die für mobilitätsbehinderte Menschen eine große Hürde sind.

Die barrierefreien Toiletten sind in der Ankunfts- und Abflughalle ganz am Rand des Gebäudes. Auch die Farbschemata sind überhaupt nicht nach dem Prinzip des Nutzens, sondern rein nach optischen Maßstäben gestaltet. Es gibt derzeit keine gekennzeichneten Parkplätze für behinderte Menschen im Ankunftsbereich. Auch zu manchen barrierefreien Toiletten führt der Weg nur durch schwer zu öffnende Brandschutztüren.

„Wir fordern eine sofortige und umfassende Behebung der zahlreichen Mängel bei der Barrierefreiheit“, so Ladstätter, der abschließend ankündigt: „Wenn notwendig, werden wir gerichtliche Schritte einleiten. Immerhin gilt in Österreich seit 2006 das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz.“

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