Filmstudio möchte teilweise Untertitel einsparen

Viele DVDs demnächst ohne deutsche Untertitel?

Filme ohne deutsche Untertitel?
BIZEPS

Das Jahr 2003 war für das Filmstudio Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) in finanzieller Hinsicht schwierig. Im ersten Quartal 2003 musste ein Nettoverlust von 91 Millionen Dollar, im zweiten Quartal von 133,6 Millionen Dollar und im dritten Quartal von 32,6 Millionen Dollar verkraftet werden.

Erst im vierten Quartal zogen die DVD-Verkäufe wieder an und MGM konnte 60,3 Millionen Dollar Nettogewinn vermelden. Trotzdem ist bei MGM jetzt sparen angesagt.

Sparpotenzial sieht „MGM Deutschland“ bei der Untertitelung. „Mit der Entscheidung, einen Teil seiner hiesigen DVDs künftig ohne deutsche Untertitel zu veröffentlichen, stößt MGM bei hörbehinderten Filmfans auf massive Kritik“ berichtete „heise online„.

Taubenschlag – das Internetportal für Gehörlose und Schwerhörige“ sieht Untertitel „bei ALLEN DVDs“ als Selbstverständlichkeit an und verweist auf ein Schreiben des Deutschen Gehörlosenbundes (DGB).

Der DGB bedauert darin die Entscheidung von MGM, künftig einen Teil der DVDs ohne deutsche Untertitel veröffentlichen zu wollen. Immerhin „leben in Deutschland ca. 1,2 Millionen hochgradig schwerhörige, ertaubte und gehörlose Menschen, die sprachliche Informationen auch mittels technischer Hilfsmittel nicht verstehen können und daher lesen müssen“.

Die Einsparung „bedeutet einen krassen Rückschritt in der Bemühung um Integration und gleichberechtigte Teilhabe“ führt der DGB weiter aus und bittet MGM abschließend eindringlich die „Entscheidung nochmals zu überdenken“.

Der DGB fordert gehörlose und schwerhörige Menschen dringend auf, aktiv zu werden und direkt bei MGM zu protestieren.

Die Anschrift lautet: MGM Deutschland, Hanauer Landstr. 135-137, D-60314 Frankfurt, Deutschland, Telefax: 0049 69/25667-199.

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