Europäisches Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung

Ende Jänner haben die Europäische Kommission und der spanische EU-Vorsitz in einer Auftaktveranstaltung auf die rund 80 Millionen Europäerinnen und Europäer - 17 % der EU-Bevölkerung - hingewiesen, die derzeit unterhalb der Armutsgrenze leben.

2010: Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung
EU

Im Jahr 2008 beschloss die Europäische Union, das Jahr 2010 zu nutzen, um Armut und soziale Ausgrenzung zu bekämpfen.

„Armut und Ausgrenzung eines einzelnen Individuums führen letztendlich zur Armut einer ganzen Gesellschaft. Europa kann nur dann stark sein, wenn das Potenzial jedes einzelnen voll ausgeschöpft wird“, hält die Europäische Union in ihren Aktionsplänen diesbezüglich fest.

Behinderung: Armut und soziale Ausgrenzung

„In ihren nationalen Aktionsplänen zur sozialen Eingliederung verweisen mehrere Mitgliedstaaten auf das hohe Armuts- und/oder Ausgrenzungsrisiko bestimmter Gruppen“, ist dem EU-Beschluss zu entnehmen. Als Gruppe angeführt werden auch: „Menschen mit Behinderungen“

„Beseitigung der Benachteiligung in Bildung und Ausbildung, auch beim Erwerb von digitaler Kompetenz und Förderung des gleichen Zugangs zu den Informations- und Kommunikationstechnologien für alle, unter besonderer Berücksichtigung der Bedürfnisse behinderter Menschen“ wird darin ausgeführt und es werden die Mitgliedsstaaten aufgefordert: „Eingehen auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und ihren Familien“.

Fakten zur Armut und sozialen Ausgrenzung

In Österreich sind rund 1 Million Menschen armutsgefährdet, erhob die Statistik Austria; viele davon sind behindert.

„Soziale Ausgrenzung von Menschen mit Behinderung fußt häufig in der Unmöglichkeit, am normalen gesellschaftlichen Leben und an den Marktprozessen teilzuhaben“, ist dem Bericht „Armutslagen und Chancen für Eingliederung in Österreich“ der Statistik Austria vom Oktober 2009 zu entnehmen.

Weiters wurde erkannt: „Noch deutlicher wird dies bei chronischen Krankheiten oder dauerhaften Behinderungen. In diesen Fällen ist es aus sozialpolitischer Sicht vor allem notwendig, den Mangel der Ressource ‚Gesundheit‘ durch stärkere Aktivierung in anderen Bereichen zu kompensieren.“

Doch statt in Summe abzunehmen, ist in den letzten Jahre ein gefährlicher Trend erkennbar: „Ein deutlicher Anstieg des Dauergefährdungsanteils ist bei bildungsfernen Personen und in der Altersgruppe der 50 bis 64 jährigen sowie bei Menschen mit Behinderung festzustellen.“

Österreich

Die österreichische Eröffnungsveranstaltung des Europäischen Jahres zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung findet am 22. Februar 2010 in Salzburg statt. (Homepage der österreichischen Kampagnenseite)

Deutschland

Wenige Tage später – nämlich am 25. Februar 2010 – wird der öffentlichkeitswirksame Start in Deutschland im Rahmen der nationalen Auftaktveranstaltung in Berlin erfolgen. (Homepage der deutschen Kampagnenseite)

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