EU streicht Förderung für die Renovierung von Heimen in Serbien

Anstatt wie geplant 5,1 Millionen Euro für die Renovierung von sechs Heimen auszugeben, hat sich die EU dazu entschlossen, das Geld dafür aufzuwenden, Menschen mit Behinderungen aus Heimen zu holen.

Deckblatt: Einfach Europa?!
Buchholz, Boris

Die Aufklärungsarbeit einiger serbischer Selbstbestimmt-Leben Vereine stieß auf fruchtbaren Boden und so entschloss sich die EU, von dem Vorhaben, Geld für die Renovierung von sechs Heimen auszugeben, abzurücken.

Dragana Ciric Milovanovic, Geschäftsführerin der Mental Disability Rights Initiative (MDRI-S) erklärt: „Geld auszugeben, um diese Gebäude zu renovieren, ist nicht die Lösung. Nagelneue Gebäude sind ein Anziehungsort für neue Belegung. Eltern die möchten, dass ihre Kinder zu Hause leben, werden so gezwungen ihr Kind aufzugeben und in eine Institution zu stecken, weil es ihre einzige Möglichkeit ist. Sie bekommen sonst keinerlei Unterstützung. Selbst in einer sauberen Einrichtung werden Leute festgezurrt, übermedikamentiert, vernachlässigt und sexuell missbraucht.“

Die Vereine MDRI-S, das Balkan Netzwerk für Soziale Inklusion, die Europäische Expertengruppe für den Übergang einer Institutionalisierung hin zu einer gemeinschaftsbasierten Pflege sowie serbische Menschenrechtsorganisationen waren daran beteiligt, dass die EU ihre Meinung überdacht hat und dazu übergegangen ist, entsprechend der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen neue Projekte zu fördern.

Diese Projekte sollen Kindern und Erwachsenen in Heimen helfen, von dort auszuziehen und in der Gemeinde zu leben.

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