Die Ideen des Dr. Richard

Die Partnerfirma der Wiener Verkehrsbetriebe - das Busunternehmen Dr. Richard fügte der Bussausstattung noch eine letzte Besonderheit bei.

Sie baute in ihren Bussen mitten in die breite Einstiegsöffnung (1,2 m Breite) einen Haltegriff. Kinderwägen und Rollstuhlfahrer/inne/n ist somit der Zugang verwehrt und die Niederfluridee ad absurdum geführt.

Der Kommentar des Busunternehmens: „Grundsätzlich sind wir bei der Bestellung der Niederflurbusse davon ausgegangen, dass eine Rollstuhlbeförderung weiterhin durch das in Wien vorhandene, vom öffentlichen Verkehr getrennte Beförderungssystem erfolgen soll“.

Ob auch Kinderwagenbenützer/innen in Zukunft eigene Fahrtendienste benützen werden müssen, geht aus dieser Aussage nicht klar hervor. Auch scheint sich Dr. Richard nicht die Frage gestellt zu haben, inwieweit ein mit Haltegriffen versehener Einstieg und ein in seiner ursprünglichen Breite belassener, eine Verbindung beider Benützerinteressen ermöglichen könnte.

Ob derlei „Unbeweglichkeit“ ein Zufall ist?

Die Fahrpläne der Niederflurlinien sind anzufordern beim: Verkehrsverbund-Ost-Region, Neubaugasse 1, Postfach 308, 1071 Wien

Ab Herbst werden ebenfalls in St. Pölten Niederflurbusse eingesetzt.

Auch die Grazer Verkehrsbetriebe (GVB) treten ins „Niederflurzeitalter“ ein: Eine ÖAF-Gräf und Stift-Bus wird in einem Probebetrieb auf allen Grazer Linien eingesetzt werden. Wenn er diesen Probebetrieb erfolgreich absolviert, werden zehn neue Busse bestellt werden und in Zukunft der ganze Fuhrpark der GVB mit Niederflurbussen erneuert werden.

Eine Erprobung des neuen Bustyps durch behinderte Menschen ergab, dass der Einstieg für weniger sportliche Rollstuhlfahrer alleine z. T. (z. B. bei niedrigen Gesteigschwellen) nicht zu bewältigen ist. Die Verbesserung der Einstiegsmöglichkeiten durch eine zusätzliche ausfahrbare Rampe wird erwogen.

Des weiteren müssen Abstellflächen und Verankerungsmöglichkeiten noch verbessert bzw. ergänzt werden.

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Ein Kommentar

  • Nach meinem letzten Erlebnis, finde ich, dass die Busfahrer bei Dr. Richard eingeschult werden müssen. Wenn sie mit einem Bus fahren, in den nur ein Rollstuhlfahrer hinein darf, dürfen sie auch nur einen Rollstuhlfahrer einsteigen lassen. Der Bus sollte ein Kennzeichen haben:“Nur ein Rollstuhl möglich“. Am besten wäre, diese Busse gäbe es gar nicht.