Die Gasometerstory – wie es weiterging

Der nunmehr eingebaute automatische Türöffner ist zwar eine Erleichterung, die noch ungelösten Probleme dürfen aber nicht vergessen werden. Ein Kommentar.

Gasometer
Mag. Andreas Pöschek / www.viennaphoto.a

Mittlerweile wurde an einem der beiden Seiteneingänge ein automatischer Türöffner angebracht. (Siehe auch den Artikel „Die Gasometerstory„)

Dieser hat für Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer den Vorteil, dass sie jetzt nicht mehr anhalten und den Türtaster betätigen müssen.

Bedauerlichweise sind aber die Nachteile des neu gestalteten Eingangsbereichs geblieben. Um in das Einkaufszentrum zu gelangen, müssen alle Personen, die nicht den Weg über die Stufen und durch die Flügeltüren nehmen können, jenen über die Rampe nehmen.

Und genau hier liegt das Problem

Bedingt durch die Umbauten ist die Steigung auf der Rampe nun größer geworden. Da können auch die neu angebrachten Leitlinien, nichts ausrichten. Dieser markierte „Weg“ soll nach Aussage des Architekten helfen, der starken Steigung beim direkten Ansteuern des Seiteneingangs auszuweichen.

Dies ist jedoch unmöglich, weil die Steigung jetzt größer ist als vor dem Umbau. Für manche ist die Rampe jetzt zu steil geworden, um sie überhaupt bewältigen zu können, für andere ist sie zumindest so steil, dass sie beim Bergauffahren nach hinten zu kippen drohen – und obendrein ist der Weg bis zum Eingang dadurch viel länger geworden.

Bauliche Genehmigung

Übrigens: Die für bauliche Genehmigungen zuständige Magistratsabteilung 37 (Baupolizei) spricht in diesem Zusammenhang in ihrem Bescheid vom 9. Juli 2010 von einer Steigung der Rampe von nur 6 % (!!).

BIZEPS hat in diesem Bereich Messungen vorgenommen, die Steigungen von 7,5 % bis 11,5 % zum Ergebnis hatten.

Dieses Ergenis lässt nun dreierlei Möglichkeiten zu:

  1. die Behörde ist unfähig, einfache Steigungen zu berechnen
  2. die Behörde handelt in politischem Auftrag
  3. die Behörde handelt in vorauseilendem Gehorsam.

Gleichgültig, welche Variante nun zutrifft, ich glaube, es ist nun wirklich an der Zeit, sich die Arbeit der Baupolizei in Wien, die so stark in unseren Alltag hineinreicht und dadurch so große Bedeutung für das Leben von Menschen mit Behinderungen hat, etwas näher anzusehen.

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