Bericht: Maßnahmen zugunsten der Gehörlosen und Schwerhörenden

Lern- und Informationsprogramm, Teletext-Untertitel im ORF

Parlament
BIZEPS

Gemäss einer Entschliessung des Nationalrates legt nun die Bundesregierung einen Bericht über Massnahmen zugunsten der Gehörlosen und Schwerhörenden vor, der die Aktivitäten der einzelnen Bundessozialämter zur Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Hörbehinderungen, zu deren leichteren beruflichen Integration sowie die Service- und Förderungsleistungen enthält.

Dem unter III-195 d.B. registrierten Bericht ist auch zu entnehmen, dass das Sozialministerium in Zusammenarbeit mit den Bundessozialämtern verschiedene Hilfsmittel fördert, um eine maximale Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz zu ermöglichen, zur Lebensbewältigung im privaten Bereich beizutragen und um den behinderten Menschen die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben zu erleichtern.

So erhält diese Zielgruppe u.a. Unterstützungen für Schreib- bzw. Bildtelefone, Faxgeräte, Telefon- und Klingelsender, Vibrationsuhren, Hörverstärker, Induktionsanlagen für Handys, Movie-Text-Decoder und Vibrationsakkus.

Förderung betrung 1998 12,5 Mill. S
Für technische Arbeits- bzw. Hilfsmittel wurden 1995 rund 9,7 Mill. S, 1996 9,8 Mill. S, 1997 10,3 Mill. S und 1998 10,9 Mill. S aufgewendet. Aus den Mitteln des Nationalfonds zur besonderen Hilfe für behinderte Menschen konnten in den Jahren 1995 bis 1998 Zuwendungen an hörbehinderte Menschen in der Höhe von 1,6 Mill. S gezahlt werden.

Seit Jahren werden aus Budgetmitteln auch Massnahmen zur sozialen Integration von gehörlosen und schwerhörenden Menschen finanziell unterstützt. Im vergangenen Jahr erhielt der Österreichische Gehörlosenbund für eine Studie über die Situation Gehörloser in Europa (Übersetzung) 50.000 S, die Österreichische Tinnitus-Liga für eine Informationsbroschüre für Tinnitus-Betroffene 30.000 S und der Wiener Taubstummen- und Fürsorgeverband für den Endausbau der Videothek für Gehörlose 300.000 S.

MUDRA, das Lern- und Informationsprogramm zur Gebärdensprache
MUDRA ist ein Multimediapaket zur Unterstützung des Gebärdenspracherwerbs und des Lippenablesetrainings auf CD-ROM. Neben der Nachschlagemöglichkeit im Rahmen eines Lexikons der österreichischen Gebärdensprache wird es auch ein Lern- und Trainingsprogamm sowie einen speziell auf die Bedürfnisse gehörloser Kinder zugeschnittenen Teil geben. Die in Durchführung befindliche Vollversion MUDRA 1.0 umfasst 3.000 Gebärden. Mit Hilfe einer geplanten Datenbank wird es erstmals möglich sein, die lautsprachliche Bedeutung einer Gebärde nachzuschlagen.

ORF: Schwerpunkt Untertitelung und nicht Gebärdensprache
Der ORF bietet Hörbehinderten zurzeit pro Monat zwischen 150 und 160 TV-Stunden mit Teletext-Untertiteln an: die tägliche „Zeit im Bild“, die wöchentlichen Magazine „Thema“, „Report“ und „Am Schauplatz“, Sportsendungen, Kinderprogramme, Spielfilme etc. Ausserdem steht hörbehinderten Personen mit dem Teletext-Magazin „Lesen statt Hören“ eine ständig aktualisierte elektronische Zeitung zur Verfügung.

Dass der ORF den Schwerpunkt auf eine Untertitelung und nicht auf die Gebärdensprache legt, hat den Grund, dass man mit Untertiteln alle hörbehinderten Menschen erreicht, mit der Gebärdensprache aber nur einen sehr kleinen Personenkreis innerhalb der Zielgruppe.

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