App-Tipp: BlindSquare

Thema: Orientierung und Navigation / mit VoiceOver bedienbare Apps

iPhone
Edward Lich

BlindSquare ist kein Routenplaner, bietet aber sehr viele Informationen, die für die Orientierung blinder Menschen äußerst nützlich sind. So können Orte gesucht und dann auch simuliert werden. Es gibt einen Modus zum Umsehen. die Möglichkeit eigene Punkte zu definieren, eine Anbindung an FourSquare und viele weitere nützliche Features. Als Basis dienen die Daten von Open Street Map.

Bedienoberfläche

Im Einstiegsbildschirm finden sich folgende Elemente: Unterhalb der Statusanzeige gibt es die Schalter „Suche“, „Werkzeuge“, „FourSquare“, „Extras“, „Ansagefilter“ und „Sprache stumm“. Darunter findet sich ein Slider, um die Entfernung für die Ansagen von Orten einzustellen.

Folgende Rubriken für die Suche können einzeln oder in Kombination eingestellt werden: Meine Orte, Geteilte Orte, Kultur und Unterhaltung, Schule und Universität, Essen, Nachtleben, Natur und Freizeit, Berufliches und andere Orte, Wohnort, Geschäfte und Dienstleistungen sowie Reise und Verkehr.

Knapp oberhalb des Home-Buttons gibt es noch Hilfe, die Anzeige für die Genauigkeit von GPS und den Schlafmodus.

Nutzung

Die bereits genannten Kategorien können einzeln an- oder abgewählt werden. Sucht man zum Beispiel nach einem Lebensmittelladen, empfiehlt es sich im dicht verbauten Stadtgebiet, außer „Geschäfte und Dienstleistungen“ alle anderen Kategorien abzuwählen und den Suchradius eher eng zu stecken, um eine möglichst übersichtliche Trefferliste zu erhalten (in ländlichen Bereich wird man den Radius eher erweitern).

Im konkreten Beispiel werden im Umkreis des voreingestellten Radius von 160 Metern drei Geschäfte angezeigt: Billa, Nemetz-Markt und Fahrrad/Moped Vesecky.

BlindSquare zeigt aber auch Ziele an, die sich weiter weg befinden. Angesagt wird neben dem Namen des Geschäfts auch die Kategorie, die Entfernung und eine Richtungsangabe. Letztere orientiert sich am Ziffernblatt einer Uhr: 12 Uhr liegt in der Blickrichtung, 6 Uhr zeigt zum Körper, 9 Uhr nach links und 3 Uhr nach rechts. Wahlweise lassen sich auch Himmelsrichtungen einstellen, was jedoch die Nutzung des Kompasses oder genaue Ortskenntnisse voraussetzt.

Umsehen:
Sehr hilfreich ist das „Umsehen“. Dabei hält man das iPhone so vor sich, dass man den Bildschirm betrachten kann (oder könnte) und dreht sich langsam um die eigene Achse. Die Sprachausgabe gibt dann alle Orte der eingestellten Kategorie mit Entfernungsangabe und Himmelsrichtung aus.

Orte simulieren:
Möchte man ein entferntes Ziel erforschen und sich dort umsehen, kann jede beliebige Adresse auch simuliert werden. BlindSquare verhält sich nun so, als würde man sich an diesem Ort befinden. Damit der Anwender immer weiß, dass er einen Ort simuliert, wird in diesem Modus ein dezentes Verkehrsgeräusch als Hintergrund-Sound eingeblendet.

Es gibt noch viel mehr:
BlindSquare lässt sich mit dem mitgelieferten Headset von Apple auch sehr gut mit diesem steuern. Außerdem kann die App die Informationen auch über eine angeschlossene Braille- zeile ausgeben oder man setzt sich auf einer Spazierroute an wichtigen Abzweigungen einen benannte Erinnerungspunkte und speichert diese unter „Meine Orte“ ab. Ob man bei Annäherung an einen Punkt in einer selbst bestimmbaren Entfernung durch ein Tonsignal aufmerksam gemacht werden möchte, ist ebenfalls einstellbar.

Wichtige Hinweise

Dieser kurze Einblick kratzt nur an der Oberfläche. Daher folgen einige Links zur Vertiefung:

Fazit

Da die App speziell für blinde Anwenderinnen und Anwender konzipiert ist, was auch der Beschreibung im App Store entnommen werden kann, gibt es keine Einschränkungen in der Bedienung.

BlindSquare im App-Store / Bedienung mit VoiceOver: ausgezeichnet.

Dieser Artikel ist der Teil der Serie „Mit VoiceOver bedienbare Apps“ von Eva Papst.

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